Der Mandschu Bogen
Der Mandschu Bogen ist ein Composite-Recurve-Bogen. Er besteht aus Verbundstoffen wie Büffelhorn, Bambus und Tiersehnen. Zum Schutz dienten Auflagen aus Birkenrinde, Schlangenhaut und Fischhaut. Zur Herstellung dieses Bogens sind ca. 200 Arbeitsschritte notwendig. Heute sind Nachbauten aus modernen Werkstoffen wie Glasfaser auf dem Markt. Die traditionelle Herstellung dieses Bogens beherrscht nur noch ein Bogenbauer. Diese Handwerkskunst ist dabei, in Vergessenheit zu geraten.
Seine Besonderheit sind die steifen Ohren an den Enden. Der Auszug wird hierdurch verlängert und erleichtert. Dies ermöglicht größere Zuggewichte und das präzise Schießen von schwereren Pfeilen. Mandschu-Bögen können bis zu 190 cm groß sein. Der Durchschnitt liegt bei 160-170cm. Das Zuggewicht liegt bei 40-240 ips. Der Mandschu-Bogen ist der modernste aller traditionellen Bögen, seine Geschichte begann vor mehr als 3500 Jahren.
Die Pfeile
Die Pfeile, der Schaft meist aus Birkenholz oder Bambus, haben eine Länge bis zu 105 cm und ein Gewicht von über 100 Gramm. Die außergewöhnlich lange 3-Fach Befiederung, von ca. 30 cm und länger, bestand meist aus Adler- u. Kranichfedern. Heute wird diese mit einer Befiederung aus Truthahn-Federn, da die Federn des Adlers unter Artenschutz stehen, ersetzt.
Die Spitzen, manchmal sogar aus gefaltetem Stahl, unterscheiden sich zwischen den schmalen Jagdspitzen und den breiteren Kriegsspitzen der Mandschu. Es gab auch pfeifende Spitzen aus Knochen gefertigt. Diese wurden zur Signalübertragung verwendet. Eine Kombination aus einer pfeifenden Spitze und einer Jagdspitze, zur Irritierung des Wildes, war ebenfalls vorhanden.