Im neu ins Leben gerufenen separaten Training „50+“ vermitteln wir neben einer soliden Grundausbildung in den wichtigsten Kung Fu Techniken insbesondere realistische Selbstverteidigungstechniken, die zur Notwehr im Ernstfall effektiv eingesetzt werden können. Bewusst gestalten wir dieses Angebot nicht als temporär befristeten Kurs, sondern in Form eines regelmäßigen Trainings, da nur so eine wirkungsvolle Selbstverteidigungskompetenz aufgebaut werden kann.
Die bewusste Trennung der über 50-jährigen Trainierenden vom etablierten Trainingsbetrieb ermöglicht ein individuelleres Trainingstempo, führt zu einer geringeren Hemmschwelle (man ist unter sich) und erlaubt es, auf die speziellen Bedürfnisse und Grenzen der Zielgruppe einzugehen. In diesem Training wird der Körper gefordert und gefördert, zwar auf die Altersgruppe zugeschnitten, aber dennoch mit Anspruch. Wir verzichten auf eine Einbindung des 50+ Trainings in traditionelle Prüfungssysteme mit Gürtelprüfungen, welche beispielsweise das Erlernen von Formen beinhaltet, da dies für die Zielgruppe erfahrungsgemäß nicht zu der primären Zielsetzung gehört. Als Alternative werden einzelne Sequenzen aus Kung Fu Formen, welche zur Koordination, Geschicklichkeit und Gesunderhaltung beitragen, in den Trainingsablauf eingebaut.
Das Training zielt darauf ab, die Geistesgegenwart, das Reaktionsvermögen und die Schnelligkeit der Trainierenden zu verbessern. Zudem sollen die körperliche Fitness und das Wohlbefinden erhöht werden. Durch bewusst geübten Körperkontakt ist es möglich, Ängste abzubauen, das Sicherheitsgefühl zu erhöhen und damit eine Opferrolle bei einem potentiellen körperlichen Übergriff zu vermeiden. Kurz gesagt: wir wollen das Selbstbewusstsein bzw. die Selbstbehauptung der Trainierenden stärken. Neben dem Üben von Konfrontation geht es also zu einem großen Anteil um Prävention. Der Übende lernt auch, seine eigenen Grenzen besser einzuschätzen und vermeidet damit, sich unnötig in Gefahr zu bringen.
Jede Trainingseinheit setzt sich aus unterschiedlichen Modulen zusammen. Neben einer soliden Aufwärmsequenz (Dehnen, Kraft, Ausdauer, Koordination, Gleichgewicht) legen wir den Fokus neben wesentlichen Grundtechniken auf Partnerübungen bzw. Selbstverteidigungsübungen. In methodisch aufeinander aufbauenden Übungen wird die Realitätsnähe sukzessive gesteigert. Im Vordergrund steht die waffenlose Selbstverteidigung, es wird aber auch der Einsatz von Alltagsgegenständen als Waffen unterrichtet. Wichtiger Inhalt des Trainings ist es auch, Schwachstellen am Körper kennenzulernen, einerseits aus Selbstschutz, andererseits für einen fokussierten effektiven Gegenangriff. Zur Vertiefung des Verständnisses werden auch die in verschiedensten Techniken anzuwendenden Prinzipien der Kampfkunst erklärt.